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08.07.2013, 13:11 Uhr
CDU erneuert Kritik an Friedrichstraße-Planungen
Norbert Reinhardt: CDU wird alle Möglichkeiten ausschöpfen, um das an die-ser Stelle unverständliche Projekt zu verhindern

Auch die Koalitionäre von SPD, FW und FDP müssten versuchen, die Fakten in Homberg zu akzeptieren. Seit Jahren gebe es keine Lebensmittelmärkte mehr in den Stadtteilen und die älteren Menschen hätten ihr Mobilitätsverhalten grundlegend geändert. „Da seit Anfang der 80er Jahre die Tante-Emma-Läden nach und nach geschlossen haben, mussten sich die Menschen in den Stadtteilen anders organisieren. Gleichzeitig werden wir immer älter bei besserer Gesundheit und damit länger Mobil. All das hat zu einem massiven Wandel der individuellen Mobilität geführt. Die Menschen fahren an einen zentralen Ort, stellen dort ihren Pkw ab und wollen fußläufig alle notwendigen Besorgungen erledigen können. Hierfür halten wir die Planungen an der Friedrichstraße für nicht geeignet“. Mit diesen Worten erneuert Norbert Reinhardt, Fraktionsvorsitzender der CDU, die Kritik an den Planungen für das Gelände der alten Grundschule.

Nach Meinung der CDU sei der Standort in Verlängerung des Edeka-Marktes an der Ohm-Straße hierfür besser geeignet. „Wenn hier keine Nachfolge für Aldi gefunden werden kann, sind so alt eingesessene Unternehmen wie die Metzgerei Christ in ihrem Bestand gefährdet“, warnt Norbert Reinhardt. Nach Auskunft von ALDI und dem Investor Fleischmann seien diese nach wie vor daran interessiert, auch an diesem Standort zu investieren.

In diesem Zusammenhang müsse man auch dem Unternehmen Christ unter die Arme greifen, um die Ansiedlung eines Drogeriemarkts im Ohmtal-Center zu prüfen. „Dann hätte man die aktuellen Ansprüche der Bevölkerung nach einem zentralen und gut erreichbaren Parkplatz mit fußläufigen Einkaufsmöglichkeiten erfüllt. Nur so kann eine nachhaltige Nahversorgung gelingen“, ist Norbert Reinhardt überzeugt. Dies sei auch das Stimmungsbild der Gäste der vergangenen Stadtverordnetenversammlung gewesen und dies sei auch die Meinung eines Großteils der Homberger Bevölkerung.

Irritierend sei für ihn gewesen, wie sich manche der Abgeordneten verhalten hätten. „Im Vorfeld der Abstimmung hatten sich einige Abgeordnete der Koalitionsfraktionen auch öffentlich gegen die Planungen und den Feststellungsbeschluss geäußert. In der Abstimmung votierten sie dafür. Hier scheint der Einfluss des Bürgermeisters eine entscheidende Rolle gespielt zu haben“, kritisiert der Unionspolitiker das wankelmütige Verhalten einiger Volksvertreter in den Reihen der Koalition.

Abgesehen von der Diskussion um den besten Standort für einen Lebensmittelmarkt sei die Schoofs-Planung auch nicht in der Lage, wie manchmal behauptet, zur Innenstadtbelebung beizutragen. „Wer glaubt, dass Menschen, die hier einkaufen, anschließend noch durch die Kernstadt bummeln, liegt falsch“, so der Christdemokrat weiter. Hier gelte es, nicht Hoffnungen zu nähren, die nicht erfüllt werden könnten.

Allerdings sei die CDU einer altersgerechten Wohnbebauung in der Friedrichstraße durchaus aufgeschlossen. „Wenn es den Bedarf für altersgerechtes Wohnen in der Kernstadt gibt, kann sich die CDU sehr gut vorstellen, an der Marburger Straße Wohneinheiten mit kleiner Grünanlage einzurichten. Eine vermischte Nutzung mit einem Einkaufsmarkt mit dazugehörigem Parkplatz ist für uns jedoch keine tragfähige Lösung. Dies versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten  zu verhindern“, so Norbert Reinhardt weiter.

Interessant sei in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie die Denkmalschutzbehörde über die Pläne entscheiden werde, stellt Norbert Reinhard abschließend fest.