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30.09.2011, 18:22 Uhr
CDU-Kreisparteitag in Homberg (Ohm)
Landratskandidat Vollmöller im Gespräch über Arbeitsplätze, Zukunft und Privates



HOMBERG (   ). Neben politischen Inhalten standen beim Kreisparteitag der Vogelsberger CDU am Mittwoch zwei Menschen im Mittelpunkt: der amtierende Landrat Rudolf Marx und sein Nachfolge-Kandidat Rainer-Hans Vollmöller. In einer lockeren Talk-Runde unter Leitung des Journalisten Dr. Volker Nies sprachen beide in der Homberger Stadthalle über ihre politischen Lebensläufe und über das, was sie bereits erreicht haben und noch verwirklichen wollen.


Letzte Besprechung vor Beginn des Parteitages

In einer einstimmig verabschiedeten „Homberger Erklärung“ zur Landratswahl am 6. November fordern die Vogelsberger Christdemokraten den Erhalt des vielgliedrigen - um die Mittelstufenschule erweiterten - Schulsystems im Vogelsberg, den Bau der Ortsumgehungen der B 62 und der B 254 sowie den Weiterbau der A 49 bis Gemünden (Felda). Weitere Wünsche der Union sind der Vorrang der Solarenergie und der Energie aus Biomasse sowie des Repowering (Erneuerung bestehende Anlagen) vor dem zahlenmäßigen Ausbau der Windkraftanlagen. Beschlossen wurde auch die Ablehnung eines hauptamtlichen Kreisbeigeordneten, wie von der Kreiskoalition von SPD/Grünen/FW für sich vorgesehen. Das bewährte ehrenamtliche Dezernentenmodell im Kreisausschuss solle hingegen fortgesetzt werden.

 

Zuvor hatte Landratskandidat Rainer-Hans Vollmöller - wie Marx und Moderator Nies auf „Club-Sesseln in Lounge-Atmosphäre“ - seine Motive beschrieben, sich um den Spitzenposten im Lauterbacher Kreishaus zu bewerben. „Ich will etwas für die Menschen im Vogelsberg bewegen“, betonte der 54jährige, der vor seiner Amtszeit als jetziger Bürgermeister in Lauterbach von 1987 bis 1996 Rathauschef in Gemünden (Wohra) im Landkreis Waldeck-Frankenberg war. Aus dieser Zeit stammen auch seine Erfahrungen, ohne eigene politische Mehrheiten mit Überzeugungskraft und Argumentation Ziele durchzusetzen. Daher sehe er einer Amtszeit als Vogelsberger Landrat, die im Juni 2012 begänne, gelassen entgegen. Rudolf Marx hob hervor, dass er viele Ziele, die er sich gesteckt habe, in seiner dann zwölfjährigen Amtszeit erreicht habe. Vollmöller sei für ihn der Wunschnachfolger als Landrat, auch wenn er, Marx, dem Lauterbacher Vollmöller schon mal nachgefolgt sei – damals, als Vollmöller nach Gemünden ging und er dem damals 30jährigen als ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter folgte, merkte der Romröder augenzwinkernd an. Ob es den Vogelsbergkreis in zwanzig Jahren noch gäbe, beantworteten Amtsinhaber und Nachfolge-Kandidat einhellig mit Ja, „wenn es die Menschen denn wollen“. Überhaupt habe der Kreis und der ländliche Raum eine gute Chance, trotz des demographischen Wandels zu bestehen. „Das ist jetzt Hauptaufgabe der Kommunalpolitik“, skizzierte Vollmöller die Zukunft, der dazu auch den Anschluss ans schnelle Internet zählt. Ob dies mittels Nahbereichs-Funklösung (WiDSL), Mobilfunk (LTE), klassischem Kupferkabel oder Glasfasernetzen geschehe, müsse vor Ort bestimmt werden. „Viele Gemeinden sind auf dem richtigen, weil individuellen Weg. Natürlich wird auch der Vogelsbergkreis da Geld in die Hand nehmen müssen“, erläuterte der Landratskandidat.

 

Einblicke in den Arbeitsalltag lockte Moderator Volker Nies den beiden Wahlbeamten auch heraus: Während Vollmöller gegen kurz nach sechs Uhr morgens zum Joggen geht, zieht es Marx frühmorgens für 1000 Meter ins Alsfelder Hallenbad. Dann geht es ins Büro, zu Besprechungen, Außenterminen und Gremiensitzungen machmal bis spät abends. „Ich bin daher froh, wenn manche Sitzung auch mal früher als geplant endet, aber wer gestalten will, braucht die Anregungen der Bürger, Kommunalpolitiker und Kollegen“, hebt der frühere Handballer und Feuerwehrmann Vollmöller hervor. Bei den politischen Themen erläuterte Vollmöller auch seine Bemühungen bei der Wirtschaftsansiedlung. „Ansiedlungen wie das Großsägewerk in Wallenrod mit bald 200 Arbeitsplätzen sind im Vogelsbergkreis wiederholbar“, unterstreicht der CDU-Kandidat. Dabei komme es aber auch auf die handelnden Personen an. „Diskretion, gegenseitiges Vertrauen und Fingerspitzengefühl gepaart mit langjähriger kommunalpolitischer Erfahrung helfen da natürlich weiter“, führt Vollmöller aus. Auf die Frage, was er am Wahlabend gegen 19.30 Uhr, wenn das Ergebnis des Urnenganges  bekannt sein müsste, erklären würde, wünscht sich Vollmöller 50,1 Prozent der Stimmen. „Das ist zwar knapp, aber es reicht“, zeigt er sich verhalten optimistisch.

 

Die "Homberger Erklärung" der CDU-Vogelsberg ist unter www.vollmoeller.info abrufbar.